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Allgemein

Kleiderstangen-Projekt oder Secondhand-Shopping im Betreuten Wohnen

Die Idee Kleiderstangenprojekt entdeckt Vera Klaus, Betreuungsperson im Wohnangebot an der Bachstrasse 117 in Aarau, während eines Besuchs im Teilbetreuten Wohnen in Suhr. Folgende Gründe haben sie schliesslich dazu motiviert, dieses Projekt im Betreuten Wohnen zu lancieren: Sie selber liebt Kleidertauschpartys; in den Wohngruppen sind junge Klientinnen und Klienten sehr modebewusst und einige haben von tollen Vintage-Shoppingerlebnissen berichtet. Zudem fällt Vera auf, dass generell Secondhand-Shopping an Beliebtheit gewinnt und dadurch nachhaltiger Kleiderkonsum stärker in den Fokus gerückt wird. Das Kleiderstangenprojekt ist geboren.

Die erste Ladung an Kleidern stammt aus Kleidersäcken – nicht mehr abgeholten Kleidungsstücken von ehemaligen Klientinnen und Klienten. Ein Informationsblatt mit Dos und Don’ts macht zudem Werbung fürs Projekt auf den Wohngruppen. Mittlerweile läuft dieses sehr gut. Jede Woche hängen wieder neue Kleider an den Bügeln. Wenn mal wieder viele Kleiderbügel leer sind, macht Vera bei den gemeinsamen Essen oder an Teamsitzungen darauf aufmerksam. Auch das Ausmisten gehört zwischendurch natürlich dazu.

Ein schöner Nebeneffekt des Projekts ist der Austausch in Form von Kleidern zwischen Klientinnen/Klienten und Betreuungspersonen und der Mut, Neues auszuprobieren. Eine Klientin formuliert es so: «Dank diesem Projekt trage ich manchmal Kleidungsstücke, welche ich in einem normalen Laden nie anprobiert hätte.»

Das Kleiderstangenprojekt ist also in vielerlei Hinsicht wertvoll: Es schont das Portemonnaie, weil die Kleidungsstücke gratis sind, haucht nicht mehr gebrauchten Kleidungsstücken wieder neues Leben ein, fördert den bewussten Umgang mit Ressourcen und gibt Raum, einen neuen Kleidungsstil zu entdecken.